Der Japanische Garten am Rhein
Etwas versteckt im nordwestlichen Teil des Düsseldorfer Nordparks befindet sich der »Japanische Garten am Rhein. Ihn schenkten japanische Firmen gemeinsam mit der großen japanischen Gemeinde der Landeshauptstadt im Jahr 1975 als Zeichen besonderer Verbundenheit.
Der vom Garten- und Landschaftsarchitekten Iwakii Ishiguro und seinem Sohn Shojiro entworfene 5.000 Quadratmeter messende Park ist keine Kopie eines japanischen Vorbilds. Er entspringt einem eigens für Düsseldorf entwickelten Konzept, das gemäß der seit dem frühen Mittelalter entwickelten japanischen Gartenbaukunst immer die idealisierte Darstellung der Natur darstellt. In dieser Tradition entspricht der Düsseldorfer Garten einem Chitei, einem Teichgarten, der in Japan gerne als Lustgarten bezeichnet wird und ungefähr im 17. Jahrhundert erstmals anzutreffen war.
Keinem Besucher entgeht die ausgewogene Komposition der Anlage, der Pflanzen- und Baumgruppen, der Steine und des Wasserlaufs. Das allein ist ein Genuss. Mit jedem Schritt und zu jeder Jahreszeit ergeben sich neue, oft überraschende Blicke, auch wenn dem Mitteleuropäer die jeweilige symbolische Bedeutung meist verborgen bleibt. Jeder Baum, der Teich, die Anordnung der Steine, die steinernen Laternen, die sprudelnde Quelle und der kleine Wasserfall – alles wird von den japanischen Gartenkünstlern mit klangvollen Namen bedacht, die auf eine wichtige philosophische Bedeutung hinweisen. So gibt es in diesem Düsseldorfer »Garten der Besinnung« einen »Baum des aufrechten Geistes«, am Teich »eine Schiffsanlegestelle zur Befestigung des Taus«, um wohl das Boot festzumachen, mit dem man zur »Insel der Unsterblichen« fahren kann. Ein Blick ins Wasser genügt, um die Farbkarpfen aus den Tempelteichen vom japanischen Nara zu entdecken.
Nicht selten, besonders an Wochenenden, wird der Japanische Garten noch etwas bunter. Dann treffen sich immer wieder junge Manga-Fans und Cosplayer um vor der echt japanischen Kulisse vor der Kamera zu posen. Aber nicht einmal dieses recht moderne Treiben nimmt dem Garten und damit seinen Besuchern etwas von der allgegenwärtigen Ruhe und Gelassenheit.
Der Japanische Garten befindet sich nicht weit vom Messegelände entfernt und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, nach einem kurzen Spaziergang am Aquazoo vorbei durch den Nordpark, gut zu erreichen. DUESSEL AQUA empfielt den Besuch auch und besonders im Herbst, wenn der der japanische Fächerahorn seine ganz besondere Färbung annimmt.