23. September 2018

Der Japanische Garten am Rhein

Etwas versteckt im nordwestlichen Teil des Düsseldorfer Nordparks befindet sich der »Japanische Garten am Rhein. Ihn schenkten japanische Firmen gemeinsam mit der großen japanischen Gemeinde der Landeshauptstadt im Jahr 1975 als Zeichen besonderer Verbundenheit.

Der vom Garten- und Landschaftsarchitekten Iwakii Ishiguro und seinem Sohn Shojiro entworfene 5.000 Quadratmeter messende Park ist keine Kopie eines japanischen Vorbilds. Er entspringt einem eigens für Düsseldorf entwickelten Konzept, das gemäß der seit dem frühen Mittelalter entwickelten japanischen Gartenbaukunst immer die idealisierte Darstellung der Natur darstellt. In dieser Tradition entspricht der Düsseldorfer Garten einem Chitei, einem Teichgarten, der in Japan gerne als Lustgarten bezeichnet wird und ungefähr im 17. Jahrhundert erstmals anzutreffen war.

Keinem Besucher entgeht die ausgewogene Komposition der Anlage, der Pflanzen- und Baumgruppen, der Steine und des Wasserlaufs. Das allein ist ein Genuss. Mit jedem Schritt und zu jeder Jahreszeit ergeben sich neue, oft überraschende Blicke, auch wenn dem Mitteleuropäer die jeweilige symbolische Bedeutung meist verborgen bleibt. Jeder Baum, der Teich, die Anordnung der Steine, die steinernen Laternen, die sprudelnde Quelle und der kleine Wasserfall – alles wird von den japanischen Gartenkünstlern mit klangvollen Namen bedacht, die auf eine wichtige philosophische Bedeutung hinweisen. So gibt es in diesem Düsseldorfer »Garten der Besinnung« einen »Baum des aufrechten Geistes«, am Teich »eine Schiffsanlegestelle zur Befestigung des Taus«, um wohl das Boot festzumachen, mit dem man zur »Insel der Unsterblichen« fahren kann. Ein Blick ins Wasser genügt, um die Farbkarpfen aus den Tempelteichen vom japanischen Nara zu entdecken.

Nicht selten, besonders an Wochenenden, wird der Japanische Garten noch etwas bunter. Dann treffen sich immer wieder junge Manga-Fans und Cosplayer um vor der echt japanischen Kulisse vor der Kamera zu posen. Aber nicht einmal dieses recht moderne Treiben nimmt dem Garten und damit seinen Besuchern etwas von der allgegenwärtigen Ruhe und Gelassenheit.

Der Japanische Garten befindet sich nicht weit vom Messegelände entfernt und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, nach einem kurzen Spaziergang am Aquazoo vorbei durch den Nordpark, gut zu erreichen. DUESSEL AQUA empfielt den Besuch auch und besonders im Herbst, wenn der der japanische Fächerahorn seine ganz besondere Färbung annimmt.

Ähnliche Beiträge

Düssel Aqua

Ausgewählte Genussmomente

Reisebüro Hohe See
Steigenberger Parkhotel
Hotel Nikko
Brand`s Jupp
Nöthel’s
und viele mehr …

Neueste Beiträge

Der Lantz‘sche Park

Spaziergang im Norden Ein weiteres Kleinod Düsseldorfer Parkanlagen ist der Lantz‘sche Park im Norden der Landeshauptstadt. In diesen Tagen der Corona-Krise ist es in den Parks der Stadt oft nur schwer möglich, den notwendigen Sicherheitsabstand von all den...

Geschichte im Untergrund

Der ArcheoPoint Düsseldorf ist eine moderne Stadt, in der man etwas genauer hinschauen muss, um Informationen über ihre Geschichte als kurfürstliche Residenzstadt, als Bastionsstadt des 16. Jahrhunderts und lange davor zu entdecken. Manchmal muss man sich dazu in den...

50 Jahre

Geburtstag einer Architekturikone Das Düsseldorfer Schauspielhaus ist eines der größten Deutschlands und feiert in seiner heutigen Gestalt in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Düsseldorfer können kaum erwarten, dass der einzigartige Bau, der zu einem der Wahrzeichen...

Überraschung im Süden

Der Park Elbroich Wer von der Innenstadt kommend in Richtung Süden nach Benrath fährt, passiert meistens recht unbeeindruckt den industriell geprägten Stadtteil Holthausen. Dabei kann es sich für einen Spaziergang durchaus lohnen, an den Haltestellen Elbroichstraße...

Schlemmertage

DUESSEL AQUA und die Entschleunigung Nur den Wenigsten von uns gelingt es, in den Schlemmertagen der Weihnachtszeit und des Jahreswechsels, sich in Mäßigung zu üben, all den Angeboten und Einladungen zum Essen und Trinken zu entgehen. Vielleicht ist er ganz einfach...

Schlagwörter