Die Düsseldorfer Tonhalle
Ein besonderes Wahrzeichen Düsseldorfs ist die vom Rheinpanorama der Stadt nicht wegzudenkende Tonhalle. Ihre einzigartige Architektur, gemeinsam mit einem reichhaltigen Musikprogramm, das nicht nur der Klassik, sondern auch dem Jazz, Chanson, Pop und Kleinkunst zuzurechnen ist, macht einen Besuch zu einem außerordentlichen Erlebnis.
In den Jahren 1925/1926 für die GeSoLei-Austellung unter der Leitung des Architekten Wilhelm Kreis erbaut, bildete der prächtige Rundbau unter dem Namen Rheinhalle den südlichen Abschluss des damaligen Düsseldorfer Messegeländes, zu dem auch die Gebäude der heutigen Museen des Ehrenhofes gehörten.
Wie die riesige Kuppel vielleicht erraten lässt, handelte es sich damals um ein Planetarium, das aber immer auch als Mehrzweckhalle genutzt wurde. Der golden von der Kuppelspitze leuchtende Stern und die Mars und Jupiter darstellenden Skulpturen an der Freitreppe weisen noch heute darauf hin. So auch die am besten von der Auffahrt zur Oberkasseler Brücke zu sehende goldene Darstellung der Beschützerin von Wissenschaft und Kunst, Pallas Athene.
Wilhelm Kreis schuf mit der Rheinhalle ein imposantes Beispiel der Kombination starker expressionistischer Elemente im Einklang mit einer neoklassizistischen Ausrichtung des Grundrisses. Die Wirkung des in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts sehr angesagten, hier etwas gemilderten, Backsteinexpressionismus außen und innen wird durch die 1926 entstandenen Bildern (heute sind es neun, einst waren es elf) von Künstlern wie Jankel Adler, Arthur Kaufmann und Adolf Uzarski unterstützt. Sie sind im äußeren Rundgang des Foyers zu bewundern.
Im Zweiten Weltkrieg zum Teil zerstört, wurde die Rheinhalle nach Kriegsende wieder als Mehrzwecksaal genutzt und 1976 bis 1978 zu einem Konzertsaal ausgebaut.
Leider zeigte sich der inzwischen nach der einstigen Konzerthalle Düsseldorfs in Tonhalle umgetaufte Kuppelbau für klassische Konzerte aus akustischen Gründen als eher ungeeignet. Ein sogenannter Klopfgeist vermieste den Musikliebhabern oft den erwünschten Abend höchsten Musikgenusses.
Erst im Jahr 2005, als ohnehin eine aufwändige Sanierung anstand, konnte der böse Geist mit diversen akustischen Ein- und Umbauten endgültig besiegt werden. Heute wird die Akustik der Tonhalle und ihrer einem Sternenhimmel nachempfundenen und mit einem Licktkunstwerk Adolf Luthers gezierten Kuppel von internationalen Musikgrößen und ihrem Publikum immer wieder als großartig gelobt.
Neben dem großen Konzertsaal, der Heimspielstätte der Düsseldorfer Symphoniker ist und anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens nach dem ehemaligen Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy benannt wurde, verfügt die Tonhalle auch über einen Kammermusiksaal und eine für kleine Konzerte und Vorträge genutze Rotunde im Foyer. Letztere wird von einem sich ganz langsam bewegenden Stalaktitenfeld gekrönt, das der Künstler Günther Uecker gestaltete. Zudem befindet sich im sogenannten »Grünen Gewölbe« eine Dauerausstellung mit der bedeutenden Helmut-Hentrich-Glassammlung.
Die Tonhalle – dieses »Planetarium der Musik« – sollte also auf einem Düsseldorf-Programm für Musik- und Architekturbegeisterte immer verzeichnet sein. DUESSEL AQUA rät allerdings, sich frühzeitig vor Anreise mit Karten zu versorgen, da eine rekordverdächtige Auslastung der 1.854 Sitzplätze bei Symphoniekonzerten von 97% (2017) diese zu einem wirklich knappen Gut werden lässt. Informationen zum Programm, zur Tonhalle selbst und den verfügbaren Tickets erhalten Sie auf der Hompage des Hauses.
Vor der hier beschriebenen Tonhalle gab es bereits eine außerordentlich prächtige Vorgängerin, die »alte Tonhalle«, die sich an anderer Stelle der Stadt befand.